Besuch der Laubhütte

Wann und wie wird das Laubhüttenfest gefeiert?

Diese Fragen stellten sich im Juli Schüler*innen der 3. und 4. Klasse der Zeller Grundschule, die nach einem Besuch des jüdischen Gemeindezentrums Shalom Europa in Würzburg, mit ihren Lehrerinnen eine Führung in der Rosenbaumschen Laubhütte machten. In der Laubhütte, die auch außerschulischer Lernort ist, konnte die Zeller Kulturwissenschaftlerin (M.A.) und ehrenamtliche Archivbetreuerin der Marktgemeinde, Annette Taigel, kindgerechte Antworten geben. Als Ergänzung zum im Schulunterricht behandelten Thema „Judentum“ erfuhren die Schüler*innen hautnah, wie damals und heute die Feier begangen wurde und welche Rolle das Fest im Leben der jüdischen Familie Rosenbaum spielte. Bis 1909 lebten in Zell jüdische und christliche Familien nachbarschaftlich zusammen. Damals wie heute galt: „Was man kennt, ist dem Menschen nicht fremd“. Um das Sukkot-Fest gemäß den Überlieferungen durchzuführen, fügten die Rosenbaums in das Dach ihrer Laubhütte einen hölzernen Dachöffnungsmechanismus ein und brachten darunter einen Lattenrost an, auf den zum Fest frisches Laub gelegt wurde. Unter diesem Laubdach versammelte sich die Festgemeinde alljährlich und für eine Woche täglich zum gemeinsamen Essen. Das geöffnete Dach konnte auch die nicht jüdische Nachbarschaft gut sehen und eine Begegnung und Austausch aller Bewohner*innen war erwünscht.

Wie und wo heute das Sukkot-Fest gefeiert wird, erfuhren die Schüler*innen bei einer digitaler Foto-Präsentation von Laubhüttenfesten weltweit. Die Schüler*innen schöpften zusätzlich auch aus der Wissensquelle zum Thema „Zeller Ortsgeschichte“. Mit den regelmäßigen Führungen leistet die Kulturwissenschaftlerin wichtige Ehrenamtsarbeit und einen Beitrag zum Verständnis von Judentum und jüdischen Traditionen, wofür sich die Marktgemeinde herzlich bedankt.

 

S.Pichler

 

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